Heute möchten wir euch eine spannende Dokumentation auf Arte vorstellen, die einen Blick in eine oft männlich dominierte Welt wirft: Frauen im Riesentruck. Die Reportage zeigt eindrucksvoll, wie Frauen die Königsdisziplin der Schwerlasttransporte meistern und sich in einer Branche behaupten, die lange Zeit als Männerdomäne galt.
Schwerlasttransporte: Früher Männerbastion, heute auch Frauen am Steuer
Schwerlasttransporte – Fahrzeuge mit Überlänge, Überbreite und tonnenschweren Ladungen – gelten als eine der anspruchsvollsten Aufgaben im Transportwesen. Bis vor wenigen Jahren dominierten hier ausschließlich Männer, doch mittlerweile erobern auch immer mehr Frauen das Steuer dieser Giganten und transportieren ihre Fracht quer durch Europa.
Die Reportage begleitet zwei bemerkenswerte Frauen, die diese Herausforderung täglich annehmen: Iwona Blecharczyk und Anja Bowens. Beide haben ihren Platz in der Welt der Schwerlasttransporte gefunden und beweisen eindrucksvoll, dass sie mit Kraft, Können und Leidenschaft dabei sind.
Iwona Blecharczyk: Das „Trucking Girl“
Iwona Blecharczyk, 35 Jahre alt, fährt seit über einem Jahrzehnt als Schwerlastfahrerin quer durch Europa. Für sie ist es der schönste Job der Welt. Diesmal begleitet die Kamera sie bei einem spektakulären Transport – einem 35 Tonnen schweren Windkraft-Rotor, der von Polen aus in den Hafen von Bremen gebracht werden muss.
Besonders spannend: Iwona ist nicht nur Truckerin, sondern auch ein Social Media Star. Über hunderttausende Follower begleiten ihre Abenteuer als „Trucking Girl“ auf Plattformen wie Instagram und YouTube. Was als Zeitvertreib auf Rastplätzen begann, ist mittlerweile ein zweites Standbein geworden. Ihre Faszination für den Job und ihre sympathische Art haben ihr sogar eine eigene Barbiepuppe eingebracht – eine Ehrung, die nur wenigen zuteil wird.
https://www.youtube.com/@IwonaBlecharczyk
Anja Bowens: Keine Lust auf „Trucker Babe“
Anja Bowens, 36 Jahre alt, verfolgt einen anderen Ansatz. Sie fährt ebenfalls Schwertransporte, legt jedoch weniger Wert auf Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Ihr Make-up bleibt zu Hause, denn den Begriff „Trucker Babe“ lehnt sie entschieden ab. Stattdessen konzentriert sie sich auf das Wesentliche: den Transport von großen Lasten über weite Strecken. In der Dokumentation wird sie auf einer anspruchsvollen drei Nächte dauernden Fahrt von Bayern nach Norditalien begleitet, wo sie mit ihrem Können und ihrer Ausdauer beeindruckt.
Ein harter Job, den sie lieben
Die Arbeit als Schwerlastfahrerin ist alles andere als einfach: Übergroße und schwere Lasten dürfen auf Europas Straßen nur zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens transportiert werden. Fahrerinnen und Fahrer sitzen oft stundenlang hinter dem Steuer und sind an strenge Ruhezeiten gebunden. Nach zwei Mal vier Stunden Fahrt müssen sie eine neunstündige Pause einlegen, und das Halten ist nur auf speziell gekennzeichneten Parkplätzen erlaubt.
Trotz dieser Herausforderungen lieben beide Frauen ihren Job. Sie ignorieren oft die Klischees der Gender-Debatte oder spielen bewusst damit, aber eines steht fest: Ob auf den Straßen oder in den sozialen Netzwerken – sie sind Vorbilder für viele, die ihren eigenen Weg gehen wollen, unabhängig von den Normen.
Sclusswort:
„Frauen im Riesentruck“ bietet eine einmalige Perspektive auf das Leben von Truckerinnen in Europa. Die Dokumentation zeigt, dass Frauen in dieser harten Branche längst ihren festen Platz erobert haben und diesen mit Stolz, Mut und Leidenschaft ausfüllen. Wer einen Einblick in die Welt der Schwerlasttransporte sucht und dabei inspirierende Geschichten über starke Frauen erleben möchte, sollte sich diese Arte-Dokumentation auf keinen Fall entgehen lassen.
Schaltet ein und begleitet Iwona und Anja auf ihren Abenteuern quer durch Europa!