Versuchter Raub auf der A 57 bei Neuss: Wie Kraftfahrer sich in Zukunft schützen können
Perfide Masche mit falschem Hinweis auf Fahrzeugschaden
Am frühen Dienstagmorgen, dem 5. August 2025, gegen 04:10 Uhr wurde ein 37-jähriger Kraftfahrer Opfer eines versuchten Raubüberfalls auf der A 57 in Fahrtrichtung Köln. Der Mann bemerkte kurz vor der Raststätte Morgensternsheide einen dunklen Mercedes-Transporter mit Bonner Kennzeichen neben sich und folgte einer Einladung, „an seinem Trailer“ nach einem vermeintlichen Schaden zu schauen – ein perfider Köder, der fatale Folgen haben konnte.
Der Ablauf der Tat
Lockvogel-Manöver
Der Beifahrer des Transporters wies den Lkw-Fahrer durch Gesten an, das Heck seines Aufliegers zu prüfen. Beide Fahrzeuge verließen die Autobahn an der Anschlussstelle Büttgen und hielten am rechten Fahrstreifen an.
Gewaltsamer Angriff
Während der 37-Jährige seinen Trailer inspizierte, attackierte ihn der Beifahrer unvermittelt mit Tritten. Zeitgleich versuchte eine zweite Person, ins Führerhaus des Sattelzugs einzudringen.
Widerstand und Flucht
Der Lkw-Fahrer wehrte sich, indem er den Eindringling am Bein packte. Bei der Rangelei führte der Beifahrer eine Stichbewegung mit einem Messer aus, traf aber offenbar unbeabsichtigt seinen Partner, da der Angegriffene rechtzeitig auswich. Anschließend flohen die Täter über die Rheydter Straße in Richtung Büttgen. Fahndungsmaßnahmen blieben bislang erfolglos, es gab leichte Verletzungen beim 37-Jährigen, eine Versorgung vor Ort war jedoch nicht nötig
Täterbeschreibung
Solange der Fahrer seine Fahrtüchtigkeit nicht wiedererlangte, durften Polizei und Gesetz ihm das Lenken verbieten. Für die logistische Kette bedeutete das: Der Arbeitgeber musste den Lkw umorganisieren oder abholen lassen. In diesem Fall gestaltete sich die Bergung des 40-Tonners zur Chefsache – erst als der Unternehmer eine Abschlepp- oder Übernahmemöglichkeit organisierte, konnte der Betrieb wieder anlaufen.
Präventionstipps für Berufskraftfahrer
Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, dass Kriminelle gezielt mit inszenierten „Pannen“ arbeiten, um Fahrer in eine Falle zu locken. Folgende Maßnahmen können helfen, das Risiko zu minimieren:
1. Wachsam bleiben
- Abstand halten: Achten Sie auf ungewöhnliche Fahrmanöver anderer Fahrzeuge und vermeiden Sie dichten Schluss.
- Sicherheitsabstand beim Halten: Halten Sie niemals ohne Not an unübersichtlichen Stellen rechts an. Wählen Sie Parkplätze, Rastanlagen oder gut beleuchtete Pauseplätze.
2. Technische Hilfsmittel nutzen
- Fahrzeugkameras: Eine im Außenbereich angebrachte Dashcam oder eine 360°-Kamera kann sowohl abschrecken als auch im Ernstfall Beweismaterial liefern.
- Alarmanlagen: Ein akustischer Alarm, der beim Öffnen der Tür oder bei Erschütterung anschlägt, kann Täter vertreiben.
3. Richtiges Verhalten im Ernstfall
- Nicht in die Falle gehen: Ignorieren Sie Handzeichen Unbekannter und prüfen Sie vermeintliche Schäden nur an sicheren Orten.
- Notruf wählen: Rufen Sie sofort den Notruf 110 oder die Autobahnpolizei (110 oder regionale Nummern) an.
- Selbstverteidigung im Führerhaus: Verschließen Sie nach dem Einsteigen umgehend alle Türen. Ein durchdachtes „Safety-Protocol“ mit festgelegten Handgriffen kann wertvolle Sekunden gewinnen.

Fazit:
Der Vorfall auf der A 57 bei Neuss unterstreicht die Gefahrenlage für Lkw-Fahrer, die sich häufig in Isolation und Dunkelheit befinden. Durch bewusstes Verhalten, technische Vorsorge und klar definierte Notfallstrategien können Sie das Risiko minimieren und sich selbst schützen. Teilen Sie diesen Beitrag gerne mit Kolleginnen und Kollegen und bleiben Sie aufmerksam – gemeinsam sorgen wir für mehr Sicherheit auf der Straße!
Quelle: https://www.news894.de/artikel/unbekannte-versuchen-erfolglos-kraftfahrer-zu-berauben-2401484.html